Eine gute Beziehung führen
von pelikanapo
Reichtum und Erfolg erscheinen vielen erstrebenswert. Doch wirklich glücklich macht etwas anderes: eine gute Beziehung. Seit rund 85 Jahren verfolgen Forscher der Universität Harvard das Leben von 724 amerikanischen Männern. Das Fazit von Robert Waldinger, dem mittlerweile vierten Leiter der Studie: „Die wichtigste Botschaft aus der Studie ist: Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder.“ Doch wie führt man eine gute Beziehung? Erfahren Sie jetzt mehr.
Stärkende Tipps für eine starke Beziehung
Markus Ernst ist Diplom-Psychologe aus Bad Bramstedt (www.markusernst.com). Er ist unter anderem für Parship tätig und seit 2015 Matching-Experte im Experten-Team der Sendung „Hochzeit auf den ersten Blick“ (SAT 1). Außerdem berät er in eigener Praxis Singles und Paare zum Thema Partnersuche und Partnerschaft. Er verrät seine fünf besten Tipps für gute Beziehung:
1. Tipp für eine gute Beziehung: Kommunikation
Wertschätzende und respektvolle Kommunikation ist die wichtigste Voraussetzung für eine langjährige und glückliche Beziehung. Nur so gelingt es, der Partnerin/dem Partner die eigenen Bedürfnisse und Sichtweisen mitzuteilen und gleichzeitig auch das Verhalten und Empfinden des Gegenübers zu verstehen. Destruktive oder fehlende Kommunikation ist der Hauptgrund für das Scheitern von Partnerschaften.
2. Tipp für eine gute Beziehung: Unterschiede akzeptieren
Auch wenn zwei Menschen bereits viele Jahre in einer Beziehung leben, handelt es sich immer noch um zwei eigenständige Personen. Gemeinsamkeiten verbinden, unterschiedliche Einstellung und Verhaltensweisen können eine Partnerschaft aber auch interessant machen. Die Formel für eine glückliche Beziehung lautet hier: so viele Gemeinsamkeiten wie möglich, so viele Unterschiede wie nötig. Paare, die Unterschiede nicht als störend, sondern bereichernd wahrnehmen, führen die stabileren und zufriedeneren Beziehungen.
3. Tipp für eine gute Beziehung: gemeinsame Ziele haben
Besonders in langjährige Beziehungen ist es wichtig, immer wieder gemeinsame Ziele zu finden und zu formulieren. Das verbindet und gibt das Gefühl, an einem Strang zu ziehen. Sind zum Beispiel die Kinder auf einmal aus dem Haus, ist das für viele Paare eine große Herausforderung und kann mit einem Gefühl der Leere und Ziellosigkeit einhergehen. Gerade in Momenten, wenn es zu Übergängen bestimmter Lebensphasen kommt, ist das Entwickeln und Erkennen neuer Ziele und Herausforderungen besonders wichtig, um die Beziehung zu stärken.
4. Tipp für eine gute Beziehung: Konflikte austragen
Konflikte sind auch in einer glücklichen Partnerschaft vollkommen normal und notwendig. Wenn Meinungsverschiedenheiten und Probleme dauerhaft unter den Teppich gekehrt werden, führt dies auf beiden Seiten zur Unzufriedenheit und bringt eine Beziehung letztlich in Gefahr. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unmittelbar mitzuteilen und auch offen zu sein für die Vorstellungen der Partnerin/des Partners. Ein konstruktives und respektvolles Austragen von Konflikten kann eine Beziehung stärken und die Bindung erhöhen.
5. Tipp für eine gute Beziehung: Verantwortung übernehmen
Hier ist die Devise: Aktivität statt Passivität. Anstatt zu überlegen, was der Partner alles tun könnte, um die Beziehung zu verbessern, kann man selbst damit beginnen, die Partnerschaft zu stärken. Dem anderen immer wieder – auch im Alltag – zu zeigen, dass und warum man ihn liebt, schafft ein gutes Beziehungsklima. Dem Partner das Gefühl zu geben, geliebt zu werden und die gemeinsame Beziehung nicht als Selbstverständlichkeit zu sehen, ist eine wichtige Grundlage für eine glückliche Verbindung.
Körperliche Lust = gesundheitliche Vorteile
Körperliche Liebe hat viele gesundheitliche Vorteile – wer sich regelmäßig liebt, kann Stress reduzieren, das Immunsystem stärken, den Blutdruck senken, den Schlaf verbessern und sogar Schmerzen lindern. Und der Austausch von Zärtlichkeiten verbessert die Beziehung: Bei körperlicher Nähe wird das Hormon „Oxytocin“ ausgeschüttet, das für eine enge emotionale Bindung zum Partner sorgt. Dass die Lust in langjährigen Beziehungen abnimmt, ist ganz normal. Doch mit ein paar Tricks lässt sich wieder mehr Schwung ins Liebesleben bringen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass – im Gegensatz zu gesellschaftlichen Moralvorstellungen – Fremdes und Unbekanntes anregend auf sexuelle Lust wirkt.
Bei Frauen zählt das Gehirn zu den erogenen Zonen
Aber keine Sorge, wer das nicht möchte, muss sich nicht im Swingerclub anmelden oder regelmäßig neue Partner suchen. Oft hilft schon eine fremde Umgebung wie zum Beispiel ein Hotelzimmer, ein neues Parfum oder eine andere Tageszeit als sonst, den Reiz zu erhöhen. Vor allem bei Frauen zählt das Gehirn zu den erogenen Zonen. Wer zu erotischer Literatur greift, kommt sicherlich auf anregende Ideen für die eigene Partnerschaft.
Sex ist wie Erdnüsse knabbern
Kommen wir zu den Erdnüssen. Sie kennen das sicher: Eigentlich verspürt man keinen Appetit auf die salzige Knabberei. Hat man jedoch erst einmal die erste Nuss vernascht, greift man fast automatisch zur nächsten. Und zu noch einer. Und noch einer … So ähnlich verhält es sich auch mit der Lust. Auch wenn Sex gerade keine Priorität zu sein scheint – fängt man erst einmal an, macht es Appetit auf mehr. Machen Sie den ersten Schritt und treffen Sie ruhig konkrete Verabredungen, planen Sie zum Beispiel jeden Freitag eine Liebesstunde ein.
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