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Im Winter hat Neurodermitis Hochsaison

von pelikanapo

Etwa 3,5 bis fünf Millionen Menschen sind in Deutschland von juckenden Hautrötungen betroffen – das macht Neurodermitis zu einer der häufigsten Hauterkrankungen. Viele Patienten leiden bereits seit ihrer Kindheit darunter – besonders im Winter, denn dann hat Neurodermitis Hochsaison. Wir fragten eine Expertin, wie Betroffene am besten mit dieser Krankheit umgehen. 

Die Neurodermitis-Symptome wie Spannung, Rötung, Hautschuppung treten nicht gleichmäßig auf, sondern in Schüben. Die werden oft durch sogenannte „Trigger“ ausgelöst. Zu den häufigsten Triggern gehören falsche Hautpflege, Zigarettenrauch und Umweltschadstoffe, psychische Belastungen, enge, kratzende, luftundurchlässige Kleidung, Allergene und vor allem auch Kälte und trockene Luft – wenn die Temperaturen sinken, steigen oft die Hautprobleme. Die kalten Temperaturen draußen und die trockene Heizungsluft können der empfindlichen Haut sehr zu schaffen machen. 

Darum verschlimmert sich Neurodermitis im Winter 

„Kalte Außen- sowie trockene Heizungsluft entziehen der Haut essenzielle Feuchtigkeit, was im Winter zu einer deutlichen Reduktion des Feuchtigkeitsgehalts der Epidermis führt“, sagt unsere Expertin Anna Tersteeg. „Gleichzeitig wird die Haut anfälliger für äußere Reize, was Irritationen verstärken und damit eine Verschlimmerung der Symptome von atopischer Dermatitis, also eine chronische, juckende Entzündung der oberen Hautschichten, zur Folge haben kann. Wissenschaftliche Studien weisen zudem darauf hin, dass der Juckreiz bei niedrigen Temperaturen verstärkt wahrgenommen wird. Niedrige Temperaturen können außerdem entzündungsfördernde Botenstoffe aktivieren, die bestimmte Proteine abbauen und damit den Schutz der Hautbarriere herabsetzen.“ 

Die tägliche Pflege 

Wichtig sind vor allem zwei Dinge: Die Haut nicht zu reizen und die Haut zu schützen. Wie das genau aussehen sollte, erklärt Anna Tersteeg: „Aggressive Reinigungsprodukte können die Haut weiter austrocknen und die Symptome verschlimmern. Nutzen Sie pH-neutrale und seifenfreie Reinigungsprodukte, um die Haut sanft zu reinigen und die natürliche Schutzbarriere zu erhalten. Verwenden Sie regelmäßig lipidreiche Feuchtigkeitscremes, um die Hautbarriere zu stärken und den Wasserverlust über die Haut zu reduzieren. Setzen Sie auf Pflegeprodukte speziell für sehr trockene Haut, die eine intensive Hydratation bieten und beruhigende Inhalststoffen, wie zum Beispiel Bisabolol haben. Bei akutem Juckreiz kann Polidocanol schnelle Linderung verschaffen. Am besten lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.“ 

Die Ausnahme 

Bei sehr schweren, akuten Schüben sollte man zum Hautarzt gehen. Er kann eine Kortison-Salbe verschreiben, die sofort entzündungslindern wirkt. Zusätzlich kann der Dermatologe in extremen Fällen auch Medikamente verschreiben, zum Beispiel Tabletten oder bestimmte Biologika, die unter die Haut gespritzt werden. Biologika sind Medikamente, die biologische Substanzen wie Zellbestandteile oder Proteine enthalten. 

Die Prophylaxe 

„Das Tragen von luftundurchlässigen Stoffen kann die Haut mechanisch reizen und somit belasten“, sagt Anna Tersteeg. „Um die Hautgesundheit zu fördern, sollten Sie Materialien wählen, die atmungsaktiv sind und Schweiß effektiv aufnehmen und ableiten. Dies unterstützt die Haut in ihrer natürlichen Funktion und hilft, Irritationen und Juckreiz zu vermeiden. Besonders Wolle und synthetische Materialien sollten vermieden werden, da sie den Schweiß nicht absorbieren und so den Juckreiz verstärken können. Besser ist Kleidung aus weichen, atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle oder Seide.“ 

Schreiben Sie ein Tagebuch „Ein Symptomtagebuch kann helfen, Hautreaktionen und mögliche Auslöser besser zu verstehen. Durch die systematische Dokumentation von Symptomen und Veränderungen im Lebensstil können Sie Zusammenhänge erkennen und Triggerfaktoren leichter identifizieren, insbesondere bei verzögert auftretenden Reaktionen.“ Machen Sie sich Notizen über Ihre täglichen Gewohnheiten wie Ernährung, Kleidung, Hautpflege, Stress-Level und auch das Wetter und beschreiben Sie Ihre Symptome. Das kann helfen, Hautreaktionen und mögliche Auslöser besser zu verstehen. Durch die systematische Dokumentation von Symptomen und Veränderungen im Lebensstil können Sie Zusammenhänge erkennen und Triggerfaktoren leichter identifizieren, insbesondere bei verzögert auftretenden Reaktionen. 

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