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Mobbing: Tipps, wie Eltern unterstützen können

von pelikanapo

Es ist völlig normal, dass man nicht jeden mag. Und ebenso normal ist es, dass man nicht von jedem gemocht wird. Konflikte gehören zum Alltag. Aber wo fängt Mobbing an? Und was kann ich tun, wenn mein Kind gemobbt wird?

Mobbing kann man daran erkennen, dass zwischen den Beteiligten ein Kräfte-Ungleichgewicht vorliegt. Es hat also nichts zu tun mit einem Streit unter gleichberechtigten Parteien oder einer Rauferei, bei der im Einvernehmen aller Beteiligten die Kräfte gemessen werden. Beim Mobbing versucht der vermeintlich Stärkere an Status zu gewinnen, indem er sein schwächeres Opfer systematisch erniedrigt und ausgegrenzt.

Typische Beispiele für Mobbing in der Schule sind:

  • Mitschüler tuscheln, kichern und beleidigen ein Kind, wenn es sich im Unterricht zu Wort meldet
  • Kinder hänseln ein anderes Kind für sein Aussehen, seine Kleidung, seinen Akzent oder seine Andersartigkeit 

Kinder und Jugendliche, die gemobbt werden, können sich in der Regel nicht selbst helfen. Sie benötigen Unterstützung von außen. Das können Sie tun:

Achten Sie auf Warnsignale

Wenn Ihr Kind nicht mehr zur Schule gehen will oder Krankheiten vorgibt, sollten Sie aufmerksam werden. Auch Konzentrations- und Lernstörungen können auf Mobbing hindeuten. Suchen Sie das Gespräch zu Ihrem Kind. Lassen Sie es frei erzählen und drängen Sie es nicht. Gleichzeitig sollten Sie signalisieren, dass Sie es aushalten, wenn Ihr Kind Ihnen etwas Unbequemes erzählt. Es muss Sie nicht vor schlechten Nachrichten schützen.

Das Opfer trägt am Mobbing keine Schuld!

Die Mobbingforschung an der Fakultät für Psychologie und Pädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München warnt dringend davor, das Mobbing auf die Persönlichkeit des Opfers zurückzuführen. Treffen Sie keine Aussagen wie „Du hast nun mal eine piepsige Stimme“ etc. … Für das Opfer bedeuten solche Sätze eine klare Schuldzuweisung. Sie sehen die gesamte Verantwortung für das Entstehen, aber auch für das Beenden von Mobbing bei sich. Die Situation wird damit für das Kind unlösbar. Der Grund für Mobbing ist nicht beim Opfer, sondern immer beim Täter zu suchen.

Nehmen Sie Kontakt zur Schule auf

Eine vorschnelle Kontaktaufnahme zum Täter oder dessen Eltern kann den Konflikt verschärfen. Besser ist es, die Schule zu informieren und mit der Klassenlehrkraft zu sprechen. Ermutigen Sie Ihr Kind, den Lehrer immer unmittelbar nach einem Vorfall zu informieren und um zu Hilfe bitten – am besten in Begleitung eines Mitschülers. Lehrer sind verpflichtet, Mobbing zu stoppen. Auch der Elternrat oder eine Beratungsstelle können weiterhelfen.

Lassen Sie nicht locker

Achten Sie darauf, dass die Schule ihrer Verpflichtung nachkommt und bei Mobbing mit entsprechenden Maßnahmen eingreift. Mobbende Kinder müssen lernen, dass durch ihr Verhalten Unannehmlichkeiten auftreten. Werden die Maßnahmen zu früh zurückgenommen, kann das die Aggression des Täters verstärken. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich für eine konsequente Umsetzung stark machen.

Trotz Mobbing: Nicht voreilig die Klasse wechseln

Laut Mobbingforschung der LMU München führt ein Klassenwechsel des gemobbten Kindes dazu, dass der Täter in seinem aggressiven Verhalten bestätigt wird. Die Folge: Er macht mit dem Mobbing weiter und sucht sich ein neues Opfer. Das gemobbte Kind lernt durch den Klassenwechsel, dass Weglaufen ein Weg zur Problemlösung ist und es keine Sicherheit erwarten kann. Das wiederum schürt die Angst, dass es auch von den neuen Klassenkameraden schikaniert wird.

Holen Sie sich Hilfe

Bei allen Fragen, Sorgen und Problemen mit Ihrem Kind: Das kostenlose Elterntelefon Nummer gegen Kummer e.V. ist montags bis freitags von 9 – 17 Uhr und dienstags und donnerstags bis 19 Uhr unter der Rufnummer 0800 – 111 0 550 für Sie da. Das anonyme und kostenfreie Beratungsangebot wird unter anderem vom Bundesfamilienministerium gefördert. 

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