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Muskelzerrung: Soforthilfe und Therapien

von pelikanapo

Muskelzerrungen gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Meist sorgen bereits Schonung, Schmerzlinderung und die PECH-Regel für eine schnelle Genesung. Erfahren Sie jetzt, wie Sie sich am besten bei einer Muskelzerrung helfen und wann Sie besser zum Arzt gehen. 

Muskelzerrung als Folge von Überbelastungen

Muskelzerrungen sind neben Muskelfaser-und Muskelrissen die häufigste und gleichzeitig leichteste Form typischer Muskelbeschädigungen. Sie sind nicht nur bei Handball- oder Fußballspielern gang und gäbe. Auch etwa beim Badminton oder Tennis kommt es aufgrund des pausenlosen Wechsels zwischen Beschleunigung und Abbremsen relativ oft zu diesen Verletzungen. Sprinter und Springer in der Leichtathletik sind ebenfalls oft betroffen. Aber auch bei vermeintlich harmlosen Bewegungen in Haus und Garten können Muskelzerrungen auftauchen. „Durch Überlastungen beziehungsweise Überdehnungen werden kleinste Muskeleinheiten, sogenannte Sarkomere, beschädigt“, erläutert Dr. Martin Rinio, ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Häufig ist ein nicht ausreichendes Aufwärmtraining schuld an den Beschwerden.

Nach einer Zerrung: Belastung direkt stoppen

Neben Sport können auch körperliche Überlastungen im Allgemeinen zu Zerrungen führen. „Anfangs kommt es in diesen Fällen zu einer spürbaren Verspannung des Muskels – häufig in Oberschenkel oder Waden -, der sich steigern kann bis hin zu krampfartigen Schmerzen“, so der Facharzt für Orthopädie, Chirurgie und Unfallchirurgie. „Dazu kommen oft starke Schwellungen.“ Wer sich eine Muskelzerrung zugezogen hat, sollte sofort mit der Belastung aufhören und den betroffenen Körperteil schonen. „Ansonsten könnte sich aus der Zerrung auch ein Muskel- oder Muskelfaserriss entwickeln“, warnt Dr. Rinio. Eine Zerrung also bitte unbedingt ernst nehmen!

Spaziergänge statt Joggen

Schmerztabletten oder -Salben reduzieren die oft erheblichen Schmerzen und wirken Verkrampfungen entgegen. Auch feuchte Quark-Wickel können Linderung bringen. „Auf jeden Fall sollte der betroffene Muskel für mehrere Tage, wenn möglich eine Woche, geschont werden“, rät Dr. Rinio. Danach empfiehlt sich eine langsame Steigerung der Belastung durch entsprechende Übungen. „Je nach Intensität der Beschwerden sollte mit dem Sport drei bis vier Wochen pausiert werden, damit sich der Muskel vollständig erholen kann“, rät der Experte. Statt des geliebten Joggens eventuell öfter mal spazieren gehen. Erst bei völliger Schmerzfreiheit kann das gewohnte Training wiederaufgenommen werden.

Plasma-Therapie und Ulltraschall

In der Regel heilt eine Muskelzerrung von alleine – ein achtsames Verhalten des Betroffenen vorausgesetzt. Gegebenenfalls können Heilung und Regeneration durch moderne Methoden wie die Plasma-Therapie unterstützt werden. „Um gezielt Schmerzen zu lindern und die Heilung anzuregen, wird dem Patienten plättchenreiches Plasma injiziert“, erläutert Dr. Rinio. Zu diesem Zweck werden ihm vorab 10 bis 60 ml des eigenen Blutes aus der Armvene entnommen und im Labor zentrifugiert. „In einem mehrphasigen Prozess wird aus dem Blut das Blutplasma gewonnen und dabei mit körpereigenen Blutplättchen (Thrombozyten) angereichert“, so der Facharzt. „Auf diese Weise erreicht man eine drei- bis sechsmal höhere Konzentration der für die Wundheilung so wichtigen Bestandteile.“

Stoßwellen können auch helfen

Linderung bringen kann auch die Stoßwellentherapie. Für eine gezielte Anwendung setzt der Arzt den Ultraschallkopf direkt auf die betroffene Körperregion. Die Schallwellen erzeugen Wärme und Vibrationen im Gewebe und können schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und muskelentspannend wirken, indem sie heilende Botenstoffe aktivieren. Und wie kann ich vorbeugen? Beste Präventivmaßnahme ist ein gutes Aufwärmtraining inklusive Dehnungsübungen. „Außerdem sollte man körperliche Überlastungen vermeiden“, empfiehlt der Experte. „Darüber hinaus kann das Tragen entsprechender Bandagen die Verletzungsgefahr reduzieren.“

Was sollte man konkret tun?

Als Sofort-Maßnahme empfehlen Fachärzte die PECH-Regel:

  • P = „Pause” (nach der Verletzung Arm oder Bein ruhen lassen) 
  • E = „Eis” (Eisbeutel oder andere Kühlung vermindern Entzündungsreaktionen und übermäßige Schwellungen) 
  • C = „Compression” (ein elastischer Druckverband verhindert ein weiteres Einbluten und reduziert Entzündungen und Schwellungen) 
  • H = „Hochlagern” (verhindert weitere Schwellungen oder Einblutungen)

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