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Reizdarm: Ursachen, Diagnose, Therapie

von pelikanapo

Sie leiden anhaltend unter Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall, aber es lässt sich keine organische Ursache feststellen? Dann steckt vermutlich ein Reizdarmsyndrom dahinter. Schätzungen zufolge leben etwa zehn bis zwanzig von hundert Menschen in Deutschland mit einem Reizdarmsyndrom (Colon irritabile). Infomieren Sie sich jetzt zu Ursachen, Diagnose und Therapiemöglichkeiten.

Wann spricht man von Reizdarm?

Fachleute sprechen von der Erkrankung, wenn Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Blähungen länger als drei Monate anhalten und der Stuhlgang verändert ist – zum Beispiel häufiger oder seltener wird, oder es zu Durchfall oder Verstopfung kommt. Betroffene klagen über eine spürbare Verschlechterung ihrer Lebensqualität, und es gibt keine Hinweise darauf, dass die Beschwerden durch eine andere Erkrankung verursacht werden. „Obwohl die Symptome des Reizdarmsyndroms in jedem Lebensalter auftreten können, sind sie zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr am häufigsten“, erklärte Prof. Dr. Andreas Stengel, leitender Oberarzt und stellvertretender ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Tübingen auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Frauen sind etwa zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer.

Was sind die Ursachen eines Reizdarmsyndroms?

Die genauen Ursachen des Reizdarmsyndroms sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt verschiedene Theorien dazu. So stehen überempfindliche Darmnerven, Störungen der Darmmuskulatur, Veränderungen der Darmflora sowie Entzündungen der Darmwand im Verdacht, das Reizdarmsyndrom zu begünstigen.

Außerdem gibt es Hinweise, dass schwere Darminfektionen sowie die Einnahme von Antibiotika das Risiko für ein Reizdarmsyndrom erhöhen können.

Auch erbliche Faktoren werden diskutiert. Im Fokus der Wissenschaft steht zunehmend auch der Faktor Stress: In mehreren Studien konnte eine veränderte körperliche Reaktion auf akuten Stress bei Menschen mit Reizdarmsyndrom gezeigt werden. Doch nicht nur akuter Stress kann Folgen für den Darm haben: „Vom Reizdarmsyndrom Erkrankte sind häufiger von chronischem Stress betroffen, ausgelöst durch frühe Lebensereignisse“, weiß Professor Stengel.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Das Reizdarmsyndrom wird in der Regel mit Hilfe einer sorgfältigen Patientenbefragung zu den Symptomen und zum Krankheitsverlauf sowie dem Ausschluss anderer möglicher Erkrankungen gestellt. Es gibt keine spezifischen Tests, aber es können Bluttests, Stuhluntersuchungen oder bildgebende Verfahren durchgeführt werden.

Ernährungstagebuch führen

Für alle Menschen gilt gleichermaßen: Eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung sind das A und O für ein gutes Wohlbefinden. Viele Patienten mit Reizdarmsyndrom haben außerdem gute Erfahrung mit dem Führen eines Ernährungstagebuchs gemacht. Es hilft ihnen herauszufinden, ob bestimmte Lebensmittel oder Verhaltensweisen die Beschwerden beeinflussen.

Was hilft noch gegen die Reizdarm-Beschwerden?

In der Regel werden die besten Behandlungserfolge mit einem multimodalen Therapiekonzept erzielt. Das bedeutet, dass verschiedene therapeutische Ansätze und Maßnahmen kombiniert werden.

• Medikamentös können beispielsweise Mittel gegen Verstopfung und Krämpfe sowie Antidepressiva oder Antibiotika zum Einsatz kommen.

• Alternativ oder ergänzend werden oft auch pflanzliche Präparate mit zum Beispiel Angelikawurzel, bittere Schleifenblume, Fenchel, Flohsamen, Kamille, Kümmel, Lavendel, Melisse oder Süßholz eingesetzt.

• Auch der Einsatz von Probiotika kann helfen. Ihre Guten-Tag-Apotheke verfügt über ein breites Sortiment und hat für jeden Patienten das passende Präparat samt kompetenter Beratung parat.

• Entspannungstechniken und psychologische Verfahren runden die Behandlungsstrategie ab.

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