Was bei Hämorrhoiden wirklich hilft
von pelikanapo
Jeder hat sie, niemand spricht gerne darüber: Hämorrhoiden. Normalerweise erfüllen sie eine wichtige Funktion am Darmausgang. Kommt es jedoch zu einer Vergrößerung dieser Blutgefäße, können Juckreiz, Nässen, Schmerzen und sogar Blutungen beim Stuhlgang die Folge sein. Wie Sie Hämorrhoiden vorbeugen können und was hilft, wenn Sie schon Beschwerden haben, erfahren Sie jetzt hier.
Wofür haben wir überhaupt Hämorrhoiden?
Das Hämorrhoidalpolster ist ein mit Schleimhaut überzogenes Geflecht aus Arterien und Venen. Vereinfacht ausgedrückt hilft es dabei, den Darmausgang am After abzudichten. Hämorrhoiden hat also jeder Mensch, und das ist auch gut so. Ohne diese Blutgefäße würde unsere Feinkontinenz sicher nicht so gut funktionieren.
Symptome: von extremem Juckreiz bis hin zu Blutungen
Dennoch treibt der Gedanke an Hämorrhoiden vielen Menschen den Schweiß auf die Stirn. Sie denken nämlich nicht an die positive Funktion dieser Venen, sondern an die Beschwerden, die sie auslösen können. Extremer Juckreiz, Nässen, Schmerzen beim Stuhlgang und Blutungen gehören dazu. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens jeder zweite Europäer im Laufe seines Lebens mit den Symptomen zu kämpfen hat.
Die Ursachen für Beschwerden
Fließt das Blut in dem Hämorrhoidalgeflecht nicht mehr richtig ab, kommt es zu Schwellungen. Durch den Blutstau können sich Knoten bilden, die sich schlimmstenfalls entzünden. Ragen die Hämorrhoiden in den Analkanal hinein, verursachen sie noch keine oder „nur“ leichtere Beschwerden. Beim Stuhlgang werden sie aber immer wieder nach außen gepresst und bilden sich im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr zurück. Durch Stuhlreste und raues Toilettenpapier werden sie weiter gereizt und im After eingeklemmt, was teils extreme Schmerzen verursacht.
Risikofaktoren für Hämorrhoiden
Doch wie kommt es zu dem Blutstau? Ganz genau weiß man es bis heute nicht. Es gibt allerdings einige Risikofaktoren: Verstopfung und harten Stuhl, extremes Pressen beim Stuhlgang, langes Sitzen auf der Toilette, aber auch langes Stehen und schwaches Bindegewebe können Hämorrhoiden begünstigen. Auch wer starkes Übergewicht hat oder schwanger ist, ist besonders gefährdet.
So können Sie vorbeugen
Mit einer gesunden Lebensweise können Sie Hämorrhoiden aber durchaus vorbeugen. Wichtig sind vor allem:
Ausreichende Bewegung: Sich körperlich zu bewegen, bringt auch den Darm auf Trab und unterstützt seine Funktionen.
Viel Flüssigkeit zu sich nehmen: Trinkt der Mensch zu wenig, kann der Darm nicht mehr richtig arbeiten, das führt zu Verstopfung. Ein bis zwei Liter täglich sollte man ihm deshalb schon gönnen.
Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung sorgt ebenfalls dafür, dass die Verdauung und ihre Helfer richtig arbeiten können. Obst und Gemüse und Vollkornprodukte sollten auf dem Speiseplan stehen. Bei einer leichten Verstopfung können notfalls auch Abführmittel helfen. Das beste „Abführmittel“ ist allerdings eine dauerhaft gesunde und ballaststoffreiche Ernährung.
Lange „Sitzungen“ auf der Toilette vermeiden: Um den Stuhlgang zu verbessern, hilft ein kleiner Trick: Besorgen Sie sich einen Badhocker und stellen Sie ihre Füße darauf, während Sie auf der Toilette sitzen. Studien haben gezeigt, dass die angewinkelte Haltung der Beine die schnelle Entleerung des Darms begünstigt.
Beckenbodentraining: Das Anspannen der Schließmuskulatur und des Beckenbodens ist eine Übung, die Sie überall durchführen können. Sie fördert die Durchblutung und soll sich nicht nur auf die Muskulatur, sondern auch auf das Bindegewebe positiv auswirken.
Das können Sie bei leichten Problemen tun
Bei leichteren Symptomen können mit rezeptfreien Salben oder Zäpfchen oft gute Erfolge erzielt werden. Wundsalben oder Zinkpaste, aber auch pflanzliche Salben oder Zäpfchen können Hämorrhoidalbeschwerden und Entzündungen lindern. Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Lassen Sie sich dazu von den Gesundheitsexperten Ihrer Guten Tag Apotheke beraten.
Das können Sie bei starken Hämorrhoiden-Beschwerden tun
Haben Sie massive Beschwerden, hilft allerdings nur noch der Arztbesuch. Der Proktologe (Spezialist für Enddarmerkrankungen) hat selbst im fortgeschrittenen Stadium noch gute Behandlungsmöglichkeiten. Häufig reicht die Verödung der Knoten aus. Manchmal werden sie abgebunden und sterben durch die mangelnde Durchblutung ab. Beide Behandlungsarten sind für den Patienten schmerzfrei. Liegen die Hämorrhoiden bereits dauerhaft außerhalb des Afters, kann eine Operation notwendig sein. Zu lange warten Sie im Falle eines Falles also besser nicht mit dem Arztbesuch.
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